Sonntag, 28. Oktober 2012

27. Oktober 2012 - 1. Becken - Level II

Nachdem ich nun zwei Becken zu Verfügung habe entschließe ich mich natürlich dazu das Erste mit ähnlichen bis gleichen Bedingungen wie das Neue zu betreiben. Das mach auch Sinn um mit Wasserwerten, Düngern und Pflanzen testen zu können.
Hauptziel ist aber auf jeden Fall ein Ausweichbecken für den hoffentlich irgendwann kommenden Lebendbesatz bereit zu haben. Und da sind gleiche bis ähnliche Umgebungsbedingungen sowieso Pflicht.

Der Neustart eines 30L Cubes sollte im übrigen nicht unterschätzt werden. Alles in allem waren das doch beinahe 4 Stunden Arbeit bis der Cube wieder wie zum Auslieferungszustand aufbereitet war.

Der Neuaufbau geht ein bisschen schneller. Ca. 3 Stunden um das folgende Ergebnis zu erzielen:



Technisch sind die beiden Becken nun weitestgehend gleich:

Technik:

  • 30l Dennerle Nano Cube
  • Dennerle Eckfilter mit 35ppi Filtermatten-Eigenbau (nur temporär)
  • 2x11Watt Dennerle Standardbeleuchtung (wird ebenfall bald ersetzt)


Bodengrund:


  • Dennerle QuarzKies 1-2mm (schwarz)
  • Dennerle Deponit NutriBalls bei den Stengelpflanzen


Deko:

  • 2x Roter Jasper
  • Große Mangrovenwurzel


Wasser:

  • 26,5 Liter Osmosewasser (26µS) aufgehäretet mit SaltyShrimp Bee Shrimp Mineral GH auf ca. 200µS


Dünger:


  • CO2-BioGas mit ProFlora 80 (Taifun P Diffusor) mit eigener Mischung
  • AquaRebel NPK (1ml/Tag)
  • AquaRebel Eisen-Volldünger (0,3ml/Tag)


Pflanzen:
Hauptsächlich Neue :-) Wie bereits im vorherigen Post geschildert kann ich die genaue Bezeichnung momentan nicht nennen. 'Identifikationsposts' sind in diversen Foren schon geschaltet.

Nachdem die technische Ausstattung sowie Flora und eventuelle Fauna nun gefestigt ist stimmt meines Erachtens die Presentation nicht mehr. Die ersten Ideen eines super-stabilen Cube-Schreins mit Hängebeleuchtung und dringend notwendigem Stauraum für Utensilien wie Dünger, Werkzeug und Ersatzmaterial machen sich breit. Plaziert werden soll das ganze hier

Stay tuned.... :-)

26. Oktober 2012 - Die Sucht nimmt Ihren Lauf...

Aufmerksamen Lesern dieses Blogs mag es schon beim letzten Hand-On aufgefallen sein... "Das Becken steht doch jetzt links". Nicht ganz. Grund ist, das dies bereits der zweite Nano-Cube ist!

Fernab jeder anderen Meinung kann ich für mich selbst aktuell bestätigen: "Ich bin süchtig".

Besser, schöner, geplanter, funktionierender...ein Adjektiv jagt das Nächste.
Wie schon bei der Formulierung des Titels des aller ersten Posts "Die Infektion" erahnt kann ich nun nur deutlich alle warnen: "Überlegt euch das mit dem schnuckeligen Nano sehr gut!" :-)

Aber auf gut fränkisch: "Etz is eh scho' alles Wurscht !!"

Hier also das Ergebnis: "La Grotta Grande", so nüchtern und unemotional wie möglich
Hmm...der Filter braucht schon ein bischen Platz

Die größten Brocken sind platziert

La Grotta !!

Pflanzenumzug aus Becken Nr. 1
Trockenübung. Wasser kommt gleich...

30l feinstes Osmose-Wasser

'La Grotta' ist nicht mehr zu erkennen. Aber das wird schon

Final mit CO2-Diffusor
Hier noch die technischen Details:

Technik:

  • Dennerle NanoCube 30l
  • Aquael Circulator 500 Pumpe + 35ppi 2cm Filtermatte = Eigenbau
  • Aquatic Nature Solar Duo Boy 26W


Bodengrund:

  • Dennerle QuarzKies 1-2mm (schwarz)
  • Dennerle Deponit NutriBalls bei den Stengelpflanzen


Deko:

  • Lavastein Grotte
  • Drachenstein,
  • Mangrovenwurzel


Wasser:

  • 26,5 Liter Osmosewasser (26µS) aufgehäretet mit SaltyShrimp Bee Shrimp Mineral GH auf ca. 200µS


Dünger:

  • CO2-BioGas mit ProFlora 80 (Taifun P Diffusor) mit eigener Mischung
  • AquaRebel NPK (1ml/Tag)
  • AquaRebel Eisen-Volldünger (0,3ml/Tag)


Pflanzen:

  • Pogostemon helferi
  • Hemianthus callitrichoides 'Cuba'
  • Anubias barteri auf Stein
  • Vallisneria spiralis
  • Ceratophyllum submersum
  • Alternanthera reineckii 'Rot' (In Lavastein gebunden. Ob das funktioniert?)
  • Lysimachia nummularia
  • Weeping Moos (auf die Wurzel gebunden + Am Filter befestigt)


und zwei neue Pflanzen von denen ich leider nicht mehr weis wie sie heißen, da die Dame im Ladengeschäft die Kennungskarten nicht mit eingepackt hat.


Hands-On: HMF Eckfilter selber gemacht

Mit der Dennerle Filter- und Pumpen-Kombination bin ich schon des Längeren nicht zufrieden. Die Filterfläche ist einfach viel zu klein, und die Pumpenleistung lässt, sofern der Filter mit Bakterien gut eingefahren ist doch sehr nach.

Was mit vorschwebt ist ein sehr wartungsarmer Filter mit großer Filterfläche und guter Umwälzleistung der auch noch Garnelensicher ist und somit auch für die Zucht verwendet werden kann. Schnell hat mich das Wirkungsprinzip des Hamburger-Mattenfilters (HMF) überzeugt. Nur leider ist die klassische Bauweise über die gesamte Länge des Beckens für so kleine Nano-Cubes aufgrund des hohen Platzverlustes wohl wenig geeignet. Im Netz finden sich deshalb zuhauf Bauanleitungen für Eckfilter-Aufbauten in denen der HMF diagonal oder sogar im Viertel-Kreis angeordnet wird. Für alle benötigt man eine 'Halterung', meist aus Acryl(Hobby)-Glas.

Jedem der schon mal einmal mit diesem Werkstoff gearbeitet hat läuft hier hoffentlich erstmal ein Schauer über den Rücken. Zuschneiden mit Kreis- oder gar Stichsäge mit der ganzen Sauerei von kaum zu entfernenden Acrylglas-Flocken, das Biegen mittels Heissluftpistole und dem Gefrickel die Kanten auch wirklich gerade zu bekommen. Alles in allem wäre für eine einigermaßen professionelle Durchführung ein Werkkeller mit Werktisch, Tischsäge, Zwingen und vielen anderen Gerätschaften etc von Nöten. All das hab ich leider nicht.

Deswegen musste eine andere Lösung her. Für den Antrieb hatte ich mich schon länger ausgiebigen Testen mit Membranpumpen und diversen Luftheber-Implementierungen (z.b. Tscheschischer) hingegeben. Aus akkustischen Gründen wurde sich dann aber doch wieder für eine innenliegende Pumpe entschieden. Luftheber ist einfach zu laut für den Betrieb im Wohnzimmer.

Da ich aber die Idee des Sauerstoffanreicherung über die Pumpe ganz interessant fand (z.B. bei akuter Überdosierung von CO2 aufgrund von unerwartetem Abfall des pH-Wertes) bin ich letzte Woche auf die Aquael Circulator 500 (im übrigen ein sehr zu empfehlender Shop in Nürnberg) gestoßen. Die für mich interessanten Features sind:

  • Regelbare Pumpenleistung (bei minimaler Leistung mein Becken geeignet, ansonsten ein echter Sturm im 30l Wasserglas :-))
  • regelbare Sauerstoffzufuhr (auch komplett abschaltbar)
  • sehr klein
  • sehr leise
  • geringer Stromverbrauch
  • günstig
Toll ist vor allem die Variabilität in der Gestaltung des Ansaugrohres. Dieses kann mittels drei mitgelieferten Verlängerungsstücken eigenen Ansprüchen angepasst werden. Des weiteren wird auch ein Reduzierstück mitgeliefert.

Aber Filter ist eben keiner dabei. Ich habe mir also im Baumarkt eine 35ppi Filtermatte 500x500x20mm für ca € 4 gekauft. Diese wurde dann dem Becken entsprechend zugeschnitten. Der Spruch der Eltern: 'Du lernst für's Leben, nicht für die Schule' stimmt übrigens doch. Wie wird nochmal der Innen- und Aussenumfang mittels Kreisformel berechnet ? Gott sei Dank habe ich die alte Formelsammlung immer noch griffbereit :-)
Das ganze wird dann mittels Nylonfaden zusammengenäht. Ein Schelm wer bei dem nächsten Foto Ungehöriges denkt, aber das 'Verhüterlie', und der Begriff ist hier tatsächlich wortwörtlich zu nehmen, passt spitze über den Ansaugkanal der Pumpe! Ja ja...ist gut ... :-)



Das Ganze wird mittels Haushaltsgummi dann noch fixiert und *tada* fertig ist ein echt kostengünstiger aber äusserst effektiver Mattenfilter. Der Innenraum des Filters könnte sogar noch, zur Steigerung der Filterleistung, mit biologisches Filtersubstrat wie eventuell Zeolith gefüllt werden.

Im Becken verbaut benötigt diese Konstruktion zwar immer noch etwas mehr Platz wie der originale Dennerle Eckfilter. Aber hinsichtlich des Quantensprungs an Effizienz kann ich das gut verschmerzen.


Die blaue Farbe ist übrigens temporär. Bei zunehmender Bakterienbildung wird der Filter dunkelbraun bis schwarz und ist dann kaum noch zu sehen. Alleine beim Haushaltgummi bin ich noch am grübeln ob ich hier nicht was dezenter coloriertes auftreiben kann.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Hands-On: Mini-Messbecher bauen

Jetzt mal etwas außerhalb des Journals.

Gerade wollte ich meine Bio-CO2 neu befüllen. Für das benötigte Rezept werden minimale Mengen von Hefe benötigt. Waage wäre gut, aber in 0.5 - 5g Grenzen müsste ich eine nicht ganz günstige Briefwaage anschaffen.

Aber warum eigentlich immer in Gramm und nicht mal in Volumeneinheiten rechnen? Die Rezepte für die Bio-CO2-Anlage sind sowieso immer relativ zu sehen. Für eine einigermaßen korrekte Einstellung der Mischung um eine annähernd gewünschte Blasenzahl zu bekommen kommt es sowieso immer nur auf das Verhältniss von Zucker zu Hefe, der verwendeten Menge des Trägermediums Wasser und eventuellem Bindemittel wie Tortenguss an.

Die Idee ist ein Mini-Messgefäß zur Verfügung zu haben. Hierfür bieten sich Einwegspritzen mit 5ml Volumen wie zum Beispiel von Braun an.



Diese gibt es bei jeder Apotheke um die Ecke für weniger als 10 Cent. Ich benutze diese gerne für die Dosierung von Dünger sowie die Wassertests.

Um diese nun zum Micro-Messbecher umzufunktionieren ist einfach der Kolben zu entfernen und der Ansaugkanal mit einer scharfen Schere auf die Hälfte zu kürzen. Der Rest wird mit einem Feuerzeug erwärmt und mit dem entnommen Kolben zusammengedrückt. Mit ein wenig Übung lassen sich recht ansehnliche Ergebnisse erzielen.


Nun kann ich also Rezepte mit einer minimalen Einteilung von 0,1ml testen und protokollieren.

23. Oktober 2012 - Alles Schön macht die Gärtnerei

Hab es nun doch einfach nicht mehr ausgehalten. Nachdem wie bereits geschildert die Fauna blüht habe ich mich entschieden mich heute Abend mal eingängig um das Algenproblem zu kümmern. Der Biotop sollte das 'Gewühle' nun wohl aushalten und die schiere Menge an Algen konnte ich mit meinem Ästethikempfinden einfach nicht mehr vereinbaren.

Die Anubias mussten mitsamt der Steine aus dem Becken entfernt werden. Die Blätter wurden in der Spüle mit Holzstäbschen (Wickeltechnik) und Zahnbürste bearbeitet. Die zu stark befallenen Blätter habe ich entfernt da diese sowieso inzwischen viel zu groß geworden waren.

Das Ergebnis, für die allererste Gärtnerarbeit, kann sich glaube ich sehen lassen.


Das zweite Becken lässt leider immer noch auf sich warten. Zehn Tage finde ich langsam aber sicher 'unverschämt'. Gleich wird nochmal eine Email versendet und wenn es da keine adäquate Reaktion drauf geben wird, platzt der Traum vom günstigen Ersatzbecken wohl erstmal.

Montag, 22. Oktober 2012

22. Oktober 2012 - Es wird nicht besser...

Simpler Wassertests und ein Fotos vom aktuellen Desaster.

Datum: 22.10.2012
Temperatur: 22,5
Karbonathärte (kH): 6 dKH
Gesamthärte (gH): 5 dKH (!?)
pH-Wert: 6.5 - 7.0
Kohlendioxid (CO2): 24-38 mg/l (errechnet)
Leitwert: 168 µS
Nitrit (NO2) < 0.01 mg/l
Nitrat (NO3) < 0.5 mg/l
Eisen (FE): 0.1 - 0.2 mg/l
Phosphat (PO4): < 0.02 mg/l

Hier neue Impressionen



Erstaunlich ist das Flora und Fauna gedeihen. Blasenschnecken, kleine Posthornschnecken und der ein oder andere Fadenwurm tummeln sich agil im Becken. Auch die Pflanzen werfen eigentlich nichts mehr ab und wachsen wie man sehen kann konstant in leuchtendem Grün.

Bis auf den Nitrat-Mangel der durch, in der Szene sehr präferierten Dünger ausgeglichen wird, scheint das Becken nun gut eingelaufen zu sein. Bis das seit eineinhalb wochen sehnsüchtig erwartete zweite Becken eintrifft bleibt Alles beim Alten.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

18. Oktober 2012 - Planung die Zweite

Nicht viel Neues heute.

Zum einen ein neues Gadget: Ein blaues Moonlight. Gekauft nicht beim verlinkten Shop sondern als Restposten bei einem lokalen Händler zum halben Preis. Ob ich es auf Dauer behalten werde ist fraglich. Die Wirkung in einem 30l Cube ist doch geringer als ich mir das vorgestellt hätte (Naja, die Photos sehen ganz gut aus).



Aber letztendlich soll gerade das blaue Licht das Algenwachstum verstärken und genau damit habe ich ja akut Probleme. Also den Algen, nicht dem blauen Licht :-)

Aber genau deswegen ist ja bereits das zweite Becken in Planung. Wieder 30L Nano. Leider lässt die Lieferung bereits seit 4 Tagen auf sich warten. War zwar (sehr) günstig, aber eben nicht vorrätig: Es lebe Just-In-Time :-)

Egal, bleibt schon mal mehr Zeit sich wieder einmal Gedanken zu machen. Zum einen werde ich im neuen Cube auf einen luftbetriebenen HMF (Hamburger-Matten-Filter) setzen. Das ganze wird ein kompletter Selbstbau, Spannung ist also garantiert :-). Auch ist geplant hier nur aufgesalztes Osmosewasser einzusetzen. Der Bodengrund wird diesmal ohne aktiven Bodengrund betrieben weil das die Dosierung der Düngemittel anscheinend vereinfacht.

Die Düngung im neuen Cube wird komplett auf Aqua Rebel NPK und Aqua Rebel Voll-Eisendünger basieren. Die korrekte Dosierung ist auch bei diesen Dünger für einen 30 Liter Cube nicht ganz einfach. Primär wird der Voll-Eisendünger wohl täglich angewendet. Der NPK dann je nach Notwendigkeit.

Zusätzlich will ich mehr auf Moose und schnell wachsende Pflanzen setzen und natürlich die Düngung von Anfang an an den Wasserwerten und den Bedürfnissen der Pflanzen zu orientieren.

Als neuester Zuwachs ist das 'Weeping-Moos' von einem Mitglied von http://www.garnelenforum.de. Super Qualität, geliefert in zwei Tagen und zu einem akzeptabler Preis für die Qualität die man von Hobbyisten erwartet. Soll heißen, keine Schädlinge und keine Pestizide.


Danke an Dirk nochmal an dieser Stelle für das Vertauen und die Unterstützung.

Ich hoffe der neue Cube kommt dieses Wochenende. Wurzeln und Steine sind bereits seit 2 Wochen gewässert, 60l Osmosewasser warten in Kanistern, Kies ist vorhanden und die Technik werde ich hoffentlich am Samstag organisieren....Stay tuned!

Montag, 15. Oktober 2012

15. Oktober 2012 - Kurzes Update

Heute gibt es nur ein kurzes Update. Das Becken läuft. Und obwohl mir der Verlauf hinsichtlich der allgemein vorherrschenden Aquariumästhetik weniger gefällt muss ich doch sagen das er aus biologischer Hinsicht doch sehr interessant ist.

Zunächst mal: JA. Die Bartalgen wachsen und gedeihen weiterhin. Ich gehe allerdings nicht mehr davon aus das dies an einem extremen Ungleichgewicht an Nährstoffen liegt da diese nicht auf andere Pflanzen oder Dekogegenstände übergreifen. Sie wachsen und gedeihen beinahe ausschließlich an den großen Blättern der Anubias barterii.

Auch der Lebendbesatz in Form von Blasenschnecken wächst und gedeiht. Und das betrifft nicht nur einzelne Tiere wie hier zu sehen ist

sondern auch den mehr oder weniger 'geplanten' Nachwuchs.

Von diesen Nestern habe ich im Übrigen bis jetzt 5 gezählt. Bei einer durchschnittlichen Entwicklungszeit von ca. 1,5 Wochen werde ich demnächst wahrscheinlich Türsteher für das Algenbuffet engagieren müssen. Fleischfressende Rennschnecken scheinen hier ihren Job recht ernst zu nehmen :-)
Achja, erstaunlicherweise hab ich heute auch die erste Posthornschnecke entdeckt. Diese scheinen wesentlich längere Gelegezyklen zu haben und erst zu schlüpfen wenn sie sich ihrer Sache so richtig sicher sind. Photos folgen, da sie die Kleine akut unter einem Anubias-Blatt versteckt.

Und das es der Beckenfauna aktuell sehr zu gefallen scheint sieht man an den intimen Aktivitäten im Rotlichtbezirk des Beckens. Und das obwohl Blasenschnecken das als Zwitter nicht mal nötig hätten.

Aber nachdem die Bartalgen wahrscheinlich weder mechanisch, noch durch einen biologischen 'Blitzkrieg' in den Griff zu bekommen sind und ich definitiv keine chemische Keule anwenden möchte wird ein Neuansatz immer wahrscheinlicher. Mal sehen wieviele der Wirbellosen 'gerettet' werden können. (PS: Bei Interesse reicht ein kurzer Kommentar)

Nachdem ich mich in den inzwischen fast 5 Wochen dazu entschieden habe in Richtung Bienengarnelen zu gehen benötige ich definitiv weicheres Wasser als das durch 'Verschneiden' möglich wäre. Besonders kH zu pH Verhältnis sowie die Stabilität, ist besonders wichtig, was im Internet zu genüge zu recherchieren ist.

Deswegen habe ich mich, wie bereits erwähnt, zu einer Umkehr-Osmose-Anlage entschieden. Diese ist in Anschaffung wirklich günstig (www.osmose-billiger.de ~€30).

Für den Dauerbetrieb mit fehlender Spülung des Membrans sowie einer mittelmäßigen Effizienz von 1:4 (Osmose:Abwasser) aber eher weniger zu empfehlen. Mir geht es erstmal darum tatsächlich Unterschiede bei der Aquaristik zu Verwendung lokalen Leitungswassers festzustellen. Profi-Umkehrosmose-Anlagen mit besserem Effizienzgrad und längere Haltbarkeit fangen bei €150 an und hören je nach technischem Detailgrad eigentlich nach oben hin überhaupt nicht mehr auf :-)

Erstellt habe ich bereits ca 60 Liter reinstes Osmosewasser mit einem Leitwert von ca 20µs (naja, verbesserungswürdig, aber €30!!). Das Abwasserverhältniss bei ca 21 Grad beträgt etwa 1:5. Allerdings eben im 4 Stockwerk. Ich werde die Anlage eventuell am Wochenende mal am Waschmaschinenanschluß im Keller connecten. Dann bei wahrscheinlich wesentlich höherem Druck aber eben auch bei einer geringeren Temperatur von ca 15 Grad. Ob sich das auf dauer rechnet wird sich zeigen.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

11. Oktober 2012 - Ein Lebenszeichen

Hi,

ja ich weis. War ein bisschen ruhig die letzte Zeit. Aber das betrifft nur die Blog-Auftritte! Wenn es um den Cube geht ging es ganz schön rund. Leider nicht die meiste Zeit besonders positiv.

Ich habe momentan ganz gut mit Bartalgen zu kämpfen. Das Problem ist, laut umfangreicher Internetrecherche und einer Unzahl von Forenposts, sehr wahrscheinlich 'Hausgemacht'.
Mit allen zusammengetragenen Informationen kommt das von einem extremen Nährstoff-Ungleichgewicht. Das Verwundert mich auch nicht, schließlich habe ich ja mal eben die Lichtzufuhr verdoppel (2x11W) und dahingehend auch mal eben für einen enormen CO2-Überschuss gesorgt um diese Energiezufuhr zu kompensieren.
Den Pflanzen fehlt es aber eben nun genau an Macro- und Micro-Nährstoffen wie vor allem Phosphat und Kalium was dazu führt das sie mit dem Power-Doping nichts anfangen können. Obwohl keine Mangelerscheinungen wie am Anfang mehr deutlich werden ist auffällig das das Wachstum trotzdem stark stagniert. Sogar das Hornkraut hat nicht mehr wesentlich getrieben was doch sehr auffällig ist.
Die Algen freut's....diese greifen sich alle unverwerteten Nährstoffe und setzten diese weit effektiver um.

Alles halb so schlimm dachte ich zunächst. Erst als mir gegen Dienstag (9. Okt) aufgefallen ist das sich die Blasenschnecken sehr träge durchs Aquarium 'schleppen' habe ich doch mal einen umfangreichen Wassertest gemacht.
Nur soviel: Fe > 1.6 mg/l...das ist echt enorm. Die Dosis ist mit meinen Tröpfchentests eigentlich gar nicht mehr zu bestimmen. Ich hab den Test auch 4 mal durchgeführt um sicher zu gehen. Wie so eine Überdosierung von fast Faktor 8 zustande kommt kann ich mir nur durch die Kombination aus Söll EisenDünger, MineralMix und Tagesdünger erklären. Nicht das die Produkte schlecht sind, meine Pflanzen wachsen ja im Gegensatz zum Beginn recht gut, aber anscheinend sind die Konzentrationen und daraus für einen Nano-Cube resultierenden Dosierungen nur schwer zu handhaben.

Geschockt nehme ich auch gleich einen akuten Wasserwechsel vor. Aufgrund der hohen GH und KG Werte ,die auf die Überdosierung von CO2 zurückzuführen sind, entferne ich auch gleich die Dennerle BIO-CO2-Anlage mit Paffrath-Schale (Topper). Die Beleuchtung wird um 2h täglich auf nun 10h mit 3h 'Mittagspause' reduziert.
Ich wechsle direkt 15 Liter. Das Tauschwasser ist diesmal wesentlich weicher gemischt. 2x5 Liter mit 2:3 Leitungswasser zu VE sowie 1x5 Liter mit 1:4. Jeweils auch mit entsprechender Dosierung von Wasseraufbereiter angereichert.

Der nächste Wassertest wird erst am Freitag durchgeführt. Nur soviel...
Die Blasenschnecken 'rennen' seit heute wieder durch den Cube und vor allem scheinen die Pflanzen mit den Nährstoffgleichgewicht nun wesentlich besser zurecht zu kommen was man an der aktuellen Assimilation feststellen kann. Allein das Hornkraut hat heute pro Trieb ca 1cm zugelegt. Wahnsinn!

Naja, die Bartalgen sind natürlich immer noch da...und diese komplett durch Wasserwechsel und Düngung in den Griff zu bekommen kann wahrscheinlich Monate dauern.

Deshalb wird der Cube ja vielleicht auch demnächst mit bestem Osmosewasser aus der bereits bestellten Umkehrosmose-Anlage auch neu aufgesetzt. Wer weis, also einfach dran bleiben. :)

Freitag, 5. Oktober 2012

5. Oktober 2012 - TTW IV - Die Durchführung

So langsam aber sicher wird der Tauschwasserwechsel zu Routine. Alle benötigten Behälter, Schläuche und vor allem saugfähige Tücher sind schnell zu Hand und bereitgelegt.

Bei dem heutigen Wasserwechsel sollen nur 10l getauscht werden um die 'Bewältigung' des Nitritwertes nicht zu sehr zu beeinflussen. Bei einem 30l-Cube mit moderater Dekoration sind das aber immerhin noch ca. 35%.

Änderungen gab es beim Tauschwasser selbst. Dieses wir nun komplett 1:1 mit destillierten Wasser verschnitten. Ziel ist die Härtegrade drastisch zu senken. Das destillierte Wasser habe ich bei OBI gekauft. Wenn man große Mengen abnimmt lassen die tatsächlich mit sich handeln und so hat mich der Liter nur € 0,15 gekostet. Allerdings eben bei einer Abnahme von mindestens 50l. Bevor ich aber den Schritt in Richtung Umkehrosmose-Anlage mache experimentiere ich erstmal lieber so.

Das Tauschwasser habe ich bereits gestern Abend angesetzt. Der Wasseraufbereiter wurde zu Sicherheit trotzdem nochmal beigefügt. Hier also die wichtigsten Eckdaten, gemessen mit dem neuen JBL TestLab.

Probe Leitungswasser Aquariumwasser Tauschwasser
pH > 7,6 (n.M.) 7,2 > 7,6 (n.M.)
kH 13 14 7
gH 14 12 8
CO2 5 35 k.M.
PO4 < 0,02 (n.N.) < 0,02 (n.N.) k.M.
NH4 < 0,05 (n.N.) < 0,05 (n.N.) k.M.
NO2 < 0,01 (n.N.) 0,2 k.M.
NO3 5-10 5-10 k.M.
Fe < 0,02 (n.N.) 0,6 k.M.

Der pH-Wert lässt sich bekanntlich durch 'verschneiden' nicht ändern. Also keine Überraschung. Die kH- und gH-Werte sind vielversprechend, aber wahrscheinlich reicht ein 1:1-Verhältnis bei meinen Leitungswasserwerten auf Dauer nicht aus um auch sensiblere Garnelen zu halten, geschweige denn zu vermehren. Die Umkehrosmose-Anlage scheint doch immer mehr in den Bereich der Notwendigkeiten zu rücken.

Ansonsten verläuft der Wasserwechsel 'fast' wie üblich. Es werden so gut wie möglich alle von Algen befallenen Blätter gesäubert, abgestorbene Triebe entfernt und die ein oder andere Pflanze wird wieder 'ins rechte Licht' geückt.

Hier einige Impressionen





'Fast' weil es leider einen ersten Verlustfall zu beklagen gibt. Beim Reinigen habe ich leider die Abdeckplatte aus Echtglas zerbrochen. Tja, "Wo rohe Kräfte sinnlos walten...". Hier sollte man tatsächlich sehr vorsichtig sein da das Glas wirklich sehr filigran ist und der Ersatz mit ca € 9,00 doch auf Dauer sehr ins Geld geht.

5. Oktober 2012 - TTW IV und sonstiges Tuning

Nun ist also endlich der vierte Wasserwechsel an der Reihe. Wie bereits geschildert konnte ich natürlich wieder nicht eine komplette Woche 'Ruhe bewahren' und habe den Cube ausserplanmäßig getuned.

Neu im Cube ist eine zweite Bio-CO2-Gasanlage. Diesmal wollte ich die JBL ProFlora 80 testen da ich in diversen Foren von den Vorzügen eines Diffusors gelesen habe wenn es um massive Anreicherung von CO2 geht. Dieser ist komplett aus Glas gefertigt. Die Reaktorflasche ist aus verformungsfestem Hartplastik. Das Set enthält ein Rückschlagventil und die Schläuche sind in, für einen Nano-Cube optimalen, schwarz gehalten (Standard trotzdem 4/6mm). Alles in allem und vor allem weil günstiger würde ich die JBL Anlage in Zukunft der Dennerle Bio-CO2 Starter vorziehen.

Leider habe ich vergessen vom Diffusor Bilder zu machen. Nun ist er so gut verbaut das ich keine schönen Fotos mehr hinbekommen. Aber über Google sollte sich das ein oder andere brauchbare Bild finden lassen.

Die zusätzliche CO2-Ladung soll helfen zum den Pflanzenwuchs noch mehr anzutreiben. Da aber Photosynthese nur mit Lichtenergie funktioniert entscheide ich mich die etwas 'funzelige' 11W der Dennerele-Standardbeleuchtung zu doppeln. Es wird also ein zweites Dennerle NanoLight 11W installiert. Beide Beleuchtungen werden über eine Zeitschaltuhr mit einer Beleuchtungsdauer von 2x6h (8-14, 17-23) betrieben.




Das Tuning scheint aufzugehen. Nach nur zwei Tagen im Einsatz zeigen vor allem die Problemkinder 'Pogostemon helferi' und die 'Lobelia cardinalis' sehr positive Reaktionen. Die Pogos treiben extrem. Leider Richtung Licht und nicht in die Breite und die Lobelia haben altes Blattwerk selbständig abgeworfen und sehr stark aufgegrünt.


Und weil es mit den Pflanzen ja endlich aufwärts zu gehen scheint habe ich natürlich auch gleich aufgerüstet.
Als feine Bodendecker im Vordergrund habe ich mich für Kubanisches Perlkraut entschieden. Dieses sollte mit dem 'Mehr an Licht' sehr zufrieden sein.


Der Mittelgrund wurde um vier Ableger Vallisneria spiralis bereichert. Mir gefällt das zarte Äußere und nachdem diese sich angeblich leicht vermehren lässt ist das auch eine Investition in die Zukunft. Und wer jetzt an ein zweites Becken denkt ist ein Schelm :-)


Zu guter Letzt und für den Hintergrund wurde noch ein rotes Papageienblatt angeschafft. Sollte es mit dem satten Grün so weiter gehen kann ich mir den tollen Kontrast mit dem Rot-Violetten Schimmer schon gut vorstellen. Naja, vorausgesetzt ich schaffe es das Rot auch zu erhalten.


Achso und hier sieht man im Hintergrund auch den JBL ProFlora bio80 Diffusor.